Von 06. bis 08. Oktober stand die Tour de Tirol am Programm. Ein Dreitages-Rennen, bei dem es in Summe eine Distanz von ca. 75 km und 3800 Höhenmeter zu bewältigen gilt. Etwa 330 Gesamtstarter nehmen die Challenge in Angriff, und pro Tag sind es ca. 600 Teilnehmer – ich heuer als einziger Starter vom Lauftreff.
Söller 10er / 300 Hm
Freitag abends startet die Tour mit einem hügeligen 10 km Rennen. Mein Ziel war kontrolliert zu laufen, um für die nächsten langen Tage Kräfte zu sparen. Angefeuert von vielen Zuschauern entlang der Strecke, auch vom Lauftreff Breitenbach, wird es eine Zeit von 43:15. Eine solide Zeit zum Auftakt, wobei sich die schnell zu laufenden Downhills am Asphalt etwas in den Beinen bemerkbar machen.
Kaisermarathon 42km / 2300 Hm
Am Samstag pünktlich um 9 Uhr startet der Kaisermarathon, mit Ziel auf der Hohen Salve in Söll. Vom Vorjahresgewinner Thomas Roach wurden bereits vor den Rennen eine Siegerzeit von 3 Std 30 Min vorausgesagt. Die weiteren österreichischen EM-Teilnehmer und einige deutsche und französische Elite-Athleten waren bereit, ihn herauszufordern.
Aufgrund vom perfekten Laufwetter (das gesamte Wochenende) wurde die Pflichtausrüstung vom Veranstalter kurzfristig gestrichen, für mich war das Tragen einer Laufweste inkl. Verpflegung (Gels + Wasser usw.) jedoch fix eingeplant. Auf Laufstöcke, die heuer erstmals erlaubt waren, habe ich bewusst verzichtet, wenn schon den Klassiker traditionell in Angriff nehmen.
Die ersten beiden Rennstunden liefen rund, ich konnte das Tempo im flachen wie auch im ersten langen Anstieg zur Rübezahlhütte und Hartkaiser Bergstation gut hochhalten. Nach ca. 21 km folgte der wellige Laufabschnitt entlang der vielen Almhütten Richtung Hexenwasser bis Kilometer 35. Dieser Abschnitt wäre normal super zu laufen, da wenig steile Passagen vorhanden sind, leider musste ich dem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen. Obwohl gut verpflegt, war die Energie weg, da habe ich die Taktik auf Durchkommen geswitcht. Deutlich langsamer ging es bis zum Hexenwasser, immer wieder wurde ich von Läufer(innen) überholt. Zwischendurch am Filzalmsee hörte ich den Sprecher im Ziel, der den Sieger bereits ankündigte, perfekt für die eigene Motivation.
Ab Hexenwasser kommt der Anstieg Richtung Bergstation Hohe Salve, nochmal 7 km mit 700 Hm mit zwei steilen Abschnitten, der schwierigste Teil vom Kaisermarathon.
Der Spaß hielt sich nun in Grenzen. Ein / zwei kurze Stopps zum Dehnen (vorsorglich zur Krampfbekämpfung) waren nötig. An den Labe Stationen gut versorgt mit Gels und Cola kam ich ziemlich platt nach knapp über 5 Stunden ins Ziel. Ausgestattet mit coolem Finisher-Shirt und Medaille gings nach Hause und die Gedanken waren bereits auf Sonntag. Ist der Körper nach dem heutigen Tag morgen wieder für einen Lauf bereit??
Der Pölventrail – 23km / 1200 Hm
Gut aufgewärmt und mit wenig Erwartungen, ging es an den Start, Taktik heute einfach, langsam anfangen, schauen ob die Beine mitspielen. Der Trail mit stetigen kürzeren Anstiegen und Downhills im Wechsel ist genau die Strecke, die ich mag. Nach ca. 30 Minuten wurden die Beine lockerer, da habe ich das Tempo dann auch etwas gesteigert. Nur am letzten Anstieg zum Juffinger Jöchl merkte ich die Müdigkeit in den Beinen. Am höchsten Punkt angekommen geht es noch ca. 6 km bergab zum Ziel. Ab da war die Aufgabe mental erledigt und ich konnte die letzten Kilometer Richtung Ziel in Söll voll genießen – Endzeit 2 Std 37 Min. Die vielen Zuschauer und glückliche Athleten sorgten im Ziel für super Stimmung, nach drei sonnigen Tagen in der Tiroler Bergwelt geht dieses Event in einer Gesamtzeit von 8 Stunden 29 Minuten zu Ende.
Nun ist es Zeit für die Winterpause!